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Tischtennis Material effektiv testen

Du bist Tischtennisspieler und möchtest dein neues Tischtennis Material effektiv testen?

Im fünften Teil der Reihe Tischtennis Material Anfängertipps möchte ich auf einige konkrete Tipps und Hinweise für das Testen von Tischtennis Material geben.

Typische Anfängerfehler

Nach Materialtests von unzähligen Belägen und Hölzern würde ich mich mittlerweile als Testprofi bezeichnen. Ich habe konkrete Abläufe entwickelt, wie ich Tischtennisbeläge und Hölzer am besten ausprobiere und für mich das passende Material finden kann. Auch lehrt die Erfahrung, wie und warum gewisse Holz-Belagkombinationen funktionieren und für welchen Spielertypus das dann geeignet ist.

Tischtennis Anfänger können diese Einschätzung nicht treffen, allein aus der Tatsache heraus, dass unerfahrene Tischtennisspieler schon zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, die Bälle über das Netz zu bekommen. Zudem fehlen die Vergleichswerte. Als ich mit dem Tischtennis angefangen habe, ging mir das auch nicht anders. Es ist keine Schande keine Ahnung zu haben. Nur eingestehen muss man sich das schon selbst. Bis das geschieht, werden häufig einfache Fehler begangen.

Nummer eins der typischen Anfängerfehler bei Materialtests: Training vs. Spiele

Die meisten Tischtennisspieler wärmen sich durch normales Einkontern auf. Anschließend werden ein paar Topspins diagonal auf Block gezogen. Nun wird auf die Rückhand gewechselt. Fertig. Danach werden Matches gespielt.

Wenn neues Tischtennis Material verwendet wird, ist das nicht anders. Unabhängig von dem neuen Belag, Holz oder kompletten Schläger bin ich sowieso sehr motiviert, wenn ich zur Platte gehe. Da gelingt jeder Topspin beim Einspielen. Die gegnerischen Topspins blocke ich energisch auf die andere Seite. Beginnen die gezählten Sätze, so spiele ich viel offensiver als sonst und bewege mich außerordentlich gut. Ich kenne die Schläge meines Trainingspartners, sodass ich mit meinem neuen Tischtennisschläger gut zurecht komme gegen seine Bälle. Ich bin begeistert und beende das Training mit dem tollen Gefühl, mein neues Traummaterial gefunden zu haben.

Am Wochenende komme ich in die Halle und habe ein Punktspiel. Meine Aufschläge sind allesamt zu lang. Es gelingt mir kein ordentlicher, sicherer Schupfball. Meine Topspins gehen alle hinten raus. Ich bin frustriert und hole zum zweiten Einzel meinen alten Schläger mit den abgespielten Belägen heraus. Und siehe da, ich treffe den Ball, kann wieder sicher spielen und die Aufschläge platzieren. Hab ihr euch wiedererkannt?

Was da passiert ist, ist sehr einfach zu erklären. In meiner Euphorie habe ich vergessen das neue Material hinsichtlich der Kontrolle zu testen. Während ich bei Trainingsschlägen, bedingt durch die Vorfreude, über meinem Niveau gespielt habe und mit den gewohnten Bällen meines Trainingspartner gut zurecht kam, ist mir nicht aufgefallen, dass mein neuer Tischtennisschläger im passiven Spiel viel zu schnell für mich ist.

Jetzt könnte man an dieser Stelle argumentieren, dass ich mich erst mit dem neuen Material einspielen muss. Doch ich sehe das anders. Wenn ich neues Tischtennis Material teste, dann ist für mich der erste Schlag von Relevanz der Aufschlag. Warum? Falls ich es mit meinen Fähigkeiten und meiner Technik nicht hin bekomme, einen sicheren, kurzen Aufschlag zu spielen, dann eignet sich der Schläger nicht für mich. So habe ich, unabhängig vom Tempo, irgendwann gemerkt, dass zu dicke Hölzer nichts für mein Handling beim Aufschlag sind. Ich treffe den Ball gerne sehr flach und daher machen mir Hölzer, dicker als 6,5mm, Probleme.

Der zweite wichtige Schlag ist der gefühlevolle, kurze Rückschlag. Im Fall, dass ich keine Kontrolle bezüglich der Platzierung hin bekomme, dann schließe ich das neue Material kategorisch aus.

Ich bin der festen Meinung, dass Angriffsschläge, wie der Topspin, an jedes Material angepasst werden können. Ich kann auch mit einem Allroundschläger sehr schnell und hart spielen. Was ich nicht kann, ist das Gefühl und die Kontrolle, nennen wir es mal den Touch, herstellen, wenn das neue Spielmaterial einfach nicht passt. Achtet daher zu aller erst auf die gefühlvollen und passiven Schläge beim Einspielen. Macht ein paar Aufschläge, nehmt ein paar Rückschläge an. Danach könnt ihr immer noch euphorisch auf den Ball eintreschen 😉

Nummer zwei der typischen Anfängerfehler bei Materialtests: Bäumchen, wechsel dich

Wer schonmal mit seiner Freundin in eine Parfümerie gegangen ist, weiß wie hart das Leben sein kann 😀 Anstatt bei einem guten Parfüm zu bleiben, wird, in der Annahme, dass irgendwo in dem Laden noch ein besser riechendes Flakon versteckt sein muss, jedes einzelne durchgetestet. Nach einigen Minuten riecht irgendwie alles gleich. Trotzdem ist man(n) bemüht der Dame weiter objektiv zu helfen. Nach eintretender Migräne wird schließlich das ursprünglich gewählte Parfüm genommen, da alle anderen einen nicht so tollen Geruch haben (zumindest nehme ich es an 😉 ). Schlimmer ist es mit Schuhen, wodurch der ganze Schrank mit Schuhen für 20 Leute voll gepackt wird, die dann einmal im Jahr das Tageslicht erblicken. Am Ende landet die Hälfte auf eBay, wird zu einem Spottpreis verkauft, ehe es in den nächsten Schuhladen geht.

Genauso problematisch ist das ständige Wechseln vom Tischtennis Material. Es gibt einen Punkt, an dem sich alles gleich spielt. Oder besser gesagt, ich weiß einfach nicht, wie sich der Belag spielt, da ich auch gleichzeitig ein anderes Tischtennisholz verwende.

Unter der Saison hat das sehr wechselhafte Leistungen zur Folge. Die ständige Abwechslung zwischen Euphorie, Enttäuschung und Verunsicherung führen in einem mentalen Sport wie Tischtennis zu keinem guten Ergebnis. Wie soll die Technik stabil bleiben, wenn ich diese ständig anpassen muss? Wie soll ich vom Kopf frei sein, wenn ich immer mit der Angst an die Platte gehe, dass ich nicht weiß, wie ich den nächsten Aufschlag hinbekommen soll? Wie kann ich wissen, ob der Belag oder das Holz ungeeignet sind, wenn ich immer einen komplett neuen Schläger spiele?

Wie ihr hier in diesem Blog lesen könnt, teste ich ja auch viel, zumindest was Beläge angeht. Und da treffe ich schon den Nerv des ganzen. Ich kenne mein Holz in und auswendig. Ich habe sogar ein zweites, identisch wiegendes, Ersatzholz. Wenn ich nun einen neuen Belag teste, dann weiß ich ganz genau, worin die Unterschiede des neuen Belags zum Alten liegen und ich kann den Testbelag nur aufgrund der eigenen Eigenschaften bewerten. Zudem teste ich jeden Belag auf einem schnelleren Holz, dass ich auch ausgiebig getestet habe. So kann ich feststellen, ob ein positiver Testeindruck darin resultiert, dass die Holz-Belagkombination funktioniert oder ob der Belag allgemein einfach genial für mein Spiel ist. Auch kann ich so besser die verschiedenen Stärken und Schwächen eines Belags erkennen.

Der bekannteste Belag ist vielleicht der Tenergy 05. Durch die vielen Test- und Spielstunden mit dem Belag, kenne ich diesen ebenso ganz gut. Dabei habe ich festgestellt, wie viele andere vor mir auch, dass dieser am effektivsten mit einem faserverstärkten Holz funktioniert. Der Grund ist, dass es einen Gegenpol zur unheimlich hohen Flugkurve geben muss/sollte. Das gleiche gilt auch für den Tenergy 05 FX.

Um das Tischtennis Material zu verstehen, sollte ein gutes Holz, welches gefunden wurde und lange gespielt wurde, zumindest nicht gleichzeitig mit komplett neuen Belägen gewechselt werden. Und falls doch ein neues Holz her soll, dann klebt zunächst die alten Beläge darauf. Durch das Vertrauen und die Kenntnisse über die Beläge, könnt ihr die Eigenschaften des Holzes besser einschätzen.

Was ich schon lange nicht mehr mache, ist das Material während der Saison zu ändern. Da muss schon einiges schief laufen, damit das sinnvoll ist. Vor allem das Holz, mit dem schon viele Spielstunden trainiert wurde, vermittelt die Grundsicherheit, die in engen und entscheidenden Spielsituationen wichtig ist.

Direkt nach der Saison, bevor im Sommerloch sowieso eine Pause eingelegt wird, teste ich wie ein wahnsinniger neue Beläge und Hölzer. Aber ich achte immer darauf zumindest ein bekanntes Element beim Schläger zu benutzen. Und wenn es nur der Rückhandbelag ist, so brauche ich immer einen Bezugspunkt, um im Dschungel der Belagtesteritis nicht verloren zu gehen.

Nummer drei der typischen Anfängerfehler bei Materialtests: Gut abgeklebt ist halb gestrichen

Wer eine Wand streichen möchte, denkt an vieles. Die Farbe muss passen. Einen Pinsel und eine Rolle brauche ich. Das Abstreichgitter darf nicht fehlen. Eine Leiter für die oberen Ecken. Wo habe ich gleich meine alte Hose, die mit Farbe voll werden darf? Noch ein bisschen Zeitung ausgelegt und los geht es! Nein. Denn zuerst muss ich alle Türrahmen, Steckdosen und sonstigen Leisten abkleben, damit hinterher nicht alles voll Farbe wird. Und das ist anstrengend, denn jede Ecke muss sorgfältig bedeckt sein. Ist allerdings diese Arbeit getan, dann geht das Streichen ganz schnell. Hinterher muss ich nur noch das Klebeband entfernen und habe ein schönes Streichergebnis.

Wenn du dir meine Anekdoten gerade durchliest, dann bist gerade am Abkleben. Nicht in Bezug auf das Streichen von Wänden. Aber du machst dir bereits wegen dem neuen Tischtennismaterial Gedanken. Du liest in den unzähligen Testberichten in diesem Blog, ließt im Tischtennis Forum oder schaust beim Training dem einen oder anderen Kollegen auf den Schläger. Es wird in Tischtenniskatalogen aussortiert und vielleicht sogar ein TT-Shop aufgesucht oder die Hotline eines Onlineshops gewählt. Ich denke auf diese Weise kann das geeignete Tischtennis Material schon vorher zumindest stark eingegrenzt werden.

Wer sich aber keine Gedanken macht und immer die neuesten Beläge haben möchte, schönsten Belagcover auswählt oder auf blumigsten Produktbeschreibungen vertraut, der macht seine Hausaufgaben nicht richtig. Wenn ich merke, dass ich auf der Rückhand Probleme mit der Aufschlagannahme habe, mir aber trotzdem den neuesten Tibhar Evolution oder Tenergy Belag kaufe, anstatt eines kontrollierten, langsamen und weichen Belags in niedriger Schwammstärke, der wird enttäuscht sein.

Seid ehrlich zu euch selbst. Wenn eine Ecke beim Abkleben vergessen wird, so wird dann meistens das gesamte Streichergebnis ruiniert. Und wenn ihr nicht wahrhaben wollt, dass das neueste Holz für 350€ einfach nicht für euer Spiel geeignet ist, dann werden auch die Tests nicht gut verlaufen.

Wenn ich nicht allgemein das Tischtennismaterial teste, sondern für mich einen neuen Belag suche, dann kann ich schon vieles vorher ausschließen. Ein Kriterium habe ich schon erwähnt. Die Holzdicke. Für mich spielt aber auch das Gesamtgewicht eines Schlägers eine Rolle. Ich bevorzuge Hölzer zwischen 80-84g. Die Beläge dürfen dann auch etwas schwerer sein. Unter 45 Grad Schwammhärte sind die Beläge für mein Spiel, um es effektiv einzusetzen, zu weich. Auch mag ich Beläge mit einer hohen Flugkurve lieber als solche mit einer flachen Kurve. Der Eigenkatapult soll auch nicht zu hoch sein, wobei die Dynamik bei aktiven Schlägen sehr gut sein muss. Wenn ich schon lese, weiches Obergummi oder Katapultmonster, so bin ich eher skeptisch. Aber das alles trifft jetzt für mich zu. Bei dir können das ganz andere Kriterien sein. Wichitg ist, dass darüber nachgedacht wird, bevor neues Material ins Haus kommt.

Tischtennis Material effektiv testen: Ein Fazit

Ich hoffe, dass ich meine Punkte ganz klar darlegen konnte. Tischtennis Material testen ist kein Hexenwerk. Es sollte aber immer mit dem Fokus auf die objektiven Ergebnisse gelegt werden. Wenn ich nicht merke, dass meine Fehlerquote unnatürlich steigt oder der Schläger mir vom Handling einfach zu schwer ist, dann resultiert das ganze in eine große Enttäuschung, wenn ich beim nächsten Ligaspiel oder Turnier aufschlage. Ich darf auch vom Belagtesten keine Leistungsschübe erwarten. Das wichtigste ist der Touch. Ist dieser gegeben, dann spielt das Tempo eines Schlägers weniger die Rolle, wenngleich langsamere Schläger für die meisten Spieler eher für dieses Spielgefühl sorgen. Eine sorgfältige Planung und Disziplinierung während der Saison hilft, um das eigene Spiel zwischen den Testläufen nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich will euch nicht den Spaß verderben am Testen, aber wollt ihr, so wie ich, genauso viele Beläge zu Hause liegen haben, wie eure Freundin Schuhe im Regal stehen hat? Wo bleibt dann das Argument, dass die meisten weg müssen, wenn immer gleich der Konter kommt, dass man(n) dann auch seine Beläge los werden soll 😉

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