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Welcher Belag hat den meisten Spin?

Anders als im Tennis spielt im Tischtennis die Rotation des Balles immer noch die entscheidende Rolle, wenn die Frage geklärt werden muss, wer als Sieger von der Platte geht. Wer kann den Spin im ankommenden Ball richtig lesen, wer setzt diesen als taktisches Mittel, auch leere Bälle, richtig ein oder wer hat den punktbringenden Aufschlag oder Topspin, dessen Spin einfach zu gut für den Kontrahenten ist. Da kommt es auch auf Kleinigkeiten an. Ein Vorteil kann da sicherlich beim Material gesucht werden, um in punkto Rotation vorne zu liegen. Doch welcher Belag hat den meisten Spin?

Hersteller und Belaginflation

Vor einigen Jahren war das ganze noch etwas einfacher. Es gab einen Butterfly Sriver, Yasaka Mark V, einen Donic Coppa und deren verschiedene Versionen. Immer mal wieder eine gute Neuheit wie den Butterfly Bryce oder Stiga Neos Sound. Und am Ende des Tages wurden die Beläge frischgeklebt. Welcher Belag den meisten Spin erzeugen konnte war unklar, da dies auch von der verwendeten Menge Frischkleber abhing und die elementaren Unterschiede der Beläge nicht sehr groß waren.

Wer heute einen Tischtenniskatalog anschaut wird feststellen, dass jeder Hersteller mittlerweile unzählige Beläge und Belagserien jedes Jahr auf den Markt wirft, die sich in ihren Spieleigenschaften nur in den Härtegraden des Schwammes unterscheiden. Und jedes Jahr haben diese Beläge natürlich mehr Rotation, Gechwindigkeit und Kontrolle als die Vorgänger. Es fällt daher objektiv sehr schwer festzustellen, welcher Belag denn nun die Erwartungen erfüllen kann. Eine weitere Schwierigkeit ist der Unterschied von Labormessungen und dem realen Spielgeschehen. Was nützt ein Belag, der nur unter extremen und gewissen Voraussetzungen maximale Rotation oder maximales Tempo erzeugt, aber beim Spielen an der Platte nicht die gewünschten Eigenschaften zeigen kann.

Ein paar grundsätzliche Überlegungen

Wenn ich mir einen Belag mit dem besten Spin vorstelle, dann denke ich immer gleich an das Topspinspiel. Da in meinem Spielgeschen der Unterschnittball nur eine vorbereitende Funktion hat, muss mein spinoptimierter Belag auch schnell sein. Zudem muss eine gewisse Griffigkeit vorhanden sein, sodass der Ball im Treffpunkt optimal ohne Durchrutschen mitgenommen werden kann. Zudem darf die Flugkurve des Belags weder zu hoch noch zu flach sein. Außerdem brauche ich die maximal mögliche Schwammstärke, da je dicker der Schwamm, desto mehr Spin erzeugt wird.

Unterschied von Belägen mit viel und wenig Rotation

Unterschied viel Spin, wenig Spin
Unterschied viel Spin, wenig Spin

Ein Belag mit viel Spin bei ähnlicher Härte und gleichem Tempo verlässt den Schläger bei tangetialem Treffpunkt in einer höheren Flugkurve. Dies hat aber auch zur Folge, dass der Ball im Verlauf der Flugphase an Tempo verliert. Ist der Winkel zu Steil, dann kommt nicht die maximal mögliche Rotation an. Wenn ich also nach dem spinoptimalen Belag suche, dann muss dieser Belag bei aller Krümmung eben auch ein ordentliches Tempo und Länge beim Schlag aufweisen.

Warum weiche Beläge für viele „mehr“ Spin erzeugen

Weicher Belag, harter Belag
Weicher Belag, harter Belag

Die Charakteristik von weichen und harten Belägen unterscheidet sich in fast allen Belangen. Die größten Unterschiede finden sich bei maximaler Schlägharte/Armzug und im geraden Spiel. Frontal getroffen hat der Ball bei einem weichen Belag am Ende der Flugphase etwas mehr Krümmung. Dadurch entsteht der Effekt oder der Anschein, dass etwas mehr Rotation ins Spiel kommt. Bei unsauber getroffenen Schlägen, mangelhafter Technik und geringem Armzug unterstützt die vorher genannte Charakteristik die Rotationsentwicklung. Das etwas mehr Krümmung wirkt sich positiv darauf aus. Es ist also leichter mit weichen Belägen Spin zu erzeugen. Für viele haben wir schon den Belag mit der meisten Rotation gefunden. Einen Softbelag, der griffig ist und über ein moderates bis mittelschnelles Tempo verfügt. Leider suchen wir aber nach der Maxime. Softbeläge kann ich schonmal ausschließen.

Je härter, desto mehr Spin

Schlagrichtung und Flugkurven
Schlagrichtung und Flugkurven

Eigentlich schon. Je härter ein Belag ist, bei optimaler Griffigkeit natürlich, desto genauer verlässt der Ball bei tangentialem Treffpunkt in Schlagrichtung den Schläger. Dabei entstehen aber zwei Probleme. Zum einen, wenn der Ball der Schlagrichtung genau folgt, muss mehr nach vorne gezogen werden, damit der Ball nicht im hohen Bogen hinten raus fliegt oder der Schlag langsamer ausgeführt werden muss. Zum anderen stoßen wir an die Grenzen, wie schnell sich ein Arm bewegen kann. Denn ein extrem harter Belag lässt sich nur mit einer extremen Schlaghärte und immens schnellem Armzug aktivieren, ohne dass der Ball im Netz verhungert. Zusätzlich ist die Kontrolle eine Katastrophe. Thema Spinanfälligkeit. Man wäre bei einem so harten Belag fast wieder bei der Wirkung ohne Schwamm angelangt. Also daher konträr zu den physikalischen Möglichkeiten von uns Tischtennisspielern. Im realen Geschehen würde ich eine Schwammhärte von 46-52 Grad als optimal ansehen, kombiniert mit einem griffigen, aber nicht klebrigen, mittelharten Obergummi.

Der optimale Belag für Rotation

Den gibt es nicht. Wie sich hoffentlich herausgestellt hat, besitzen wir Menschen körperliche Grenzen, die nicht überschritten werden können. Die Chinesischen Profispieler benutzen wohl die härtesten Beläge und ziehen daher die Bälle extrem nach vorne. Ohne Tuning und dem extremen Training wäre dies nicht möglich. Ein Timo Boll spielt einen Tenergy 05, der für sein Topspinspiel optimal zu sein scheint. Ein Michael Maze kommt damit überhaupt nicht klar und spielt meiner Kenntnis nach den Bryce Speed (vll. nun den Bryce Highspeed). Die meisten Angriffsspieler werden mit 45-50 Grad Belägen den meisten Spin produzieren können und die katapultigeren ESN Beläge nutzen. Auf der Rückhand und für Allroundspieler wird dies häufig ein Softbelag sein. Und ein Abwehrspieler setzt wahrscheinlich neben seinen Noppen einen Tackiness C oder Secret Flow Chop ein. Der Belag mit der meisten Rotation ist für jeden verschieden. Wenn wir das endlich einsehen, dann kaufen wir nicht mehr die neuesten Beläge mit den besten Bewertungen, sondern werden uns klar, wie wir spielen und vor allem, dass nicht der schnellste Belag mit der maximalen Schwammstärke die Lösung ist, sondern der Belag, mit dem ich neben einem guten Angriff auch Aufschläge, Blocks und Rückschlage spielen kann.

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