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Das Grundprinzip von langen Noppen

Als ich mit dem Tischtennis in jungen Jahren angefangen habe, war mir nicht bewusst, dass es eine Alternative zu einem offensiven Tischtennisschläger gibt. Ich wollte und will immer selbst die Punkte erzielen und zwar so schnell wie möglich.

Anders tun dies Spieler, die lange Noppen spielen. Bälle werden solange abgewehrt, bis entweder den Gegnern ein Fehler aufgezwungen wird oder der eigene Ball unkontrolliert ins Aus segelt.

Abwehrspieler im traditionellen Sinne versuchen also zu erreichen, dass man sich selbst schlägt. Und so war meine erste Begegnung mit langen Noppen auch. Sang und klanglos verlor ich das Spiel 0:3, obwohl ich nicht das Gefühl hatte, schlecht gespielt zu haben. Ich traf auch einige sehr schöne Bälle. Doch die Fehlerquote war am Ende zu hoch und die Sätze gingen alle knapp an den Gegner.

Ich probierte in den folgenden Spielen gegen Materialspieler erneut einfach mein Spiel, wie ich es gelernt hatte, durchzuspielen. Und wieder war eine Niederlage vorprogrammiert. Letztendlich musste ich doch auf meinen Trainer hören, der mir nahe legte, gegen Materialspieler umzudenken und mein Spiel umzustellen.

Heute spiele ich gerne gegen Materialspieler. Der Grund ist, dass ich nicht nur mehr Übung im Spiel gegen Abwehr habe, doch musste ich erst die Grundprinzipien begreifen, die im Spiel gegen einen Abwehrbelag wichtig sind. Auch unterscheidet sich die Herangehensweise gegen kurze Noppen, lange Noppen oder Antitop Spieler teilweise sehr stark. Im folgenden will ich die lange Noppen etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Das Grundprinzip von langen Noppen

Schnittumkehr bei Noppen-Innen Belägen

Nicht selten wird im Spiel gegen lange Noppen von der sog. Schnittumkehr gesprochen. Faktisch gesehen ist dies jedoch falsch. Vielmehr handelt es sich um die direkte Weitergabe der gegnerischen Rotation.

Deutlich wird dies, wenn wir uns das erste Schaubild anschauen (folgt in Kürze). Bei einem normalen, griffigen Noppen-Innen Belag wird der ankommende Spin bei Konktakt angenommen und in entgegengesetzter Rotationsrichtung wieder heraus katapultiert. Man spricht nun von einer Umkehr der ursprünglichen Rotation.

So wird beispielsweise ein Topspin, welcher reinen Oberschnitt besitzt, erneut in einen Oberschnittball verwandelt. Dadurch springt der Ball wiederum in einem hohen Bogen aus dem Schläger. Nun wird jedem klar, warum beim Block das Schlägerblatt möglichst gut geschlossen sein muss, da ansonsten der Ball in die Rotationsrichtung, in dem Fall nach oben, gelenkt wird und über die andere Plattenseite ins aus fliegt.

Das gleiche gilt auch für einen Unterschnittball, der bei einfachem Hinhalten des Schlägers nach unten in Rotationsrichtung abgelenkt wird.

Ich denke das Prinzip bei normalen Belägen ist jedem klar. Daher werde ich im folgenden nicht mehr darauf eingehen.

Schnittweiterleitung bei langen Noppen

Abwehrbeläge, in dem Fall lange Noppen, funktionieren anders. Diese besitzen i.d.R. nur wenig eigenen Grip. Durch die Noppen, welche nur eine geringe Kontaktfläche bieten und bei Ballkontakt wegknicken, kann kaum eigene Rotation erzeugt werden. Vielmehr wird der ankommende Schnitt schlicht weitergeleitet.

Das klassische Beispiel ist ein rotationsstarker Topspin, welcher in der langen Abwehr mit einer starken Unterschnittbewegung retourniert wird. Durch die Schlagbewegung in Rotationsrichtung wird ankommende Spin weitergeleitet und leicht verstärkt. Dies kommt durch das Abknicken der Noppen zustande. Das Tempo wird absorbiert und größtenteils reduziert.

In einem solchen Fall wird der Ball kaum von einem Stör- bzw. Flattereffekt beeinflusst. Um noch mehr Kontrolle zu haben, spielen tischferne Abwehrer ihre langen Noppen mit dünnen Schwammunterlagen. Somit dient eine solche lange Noppe fast ausschließlich der Schnittweitergabe.

Keine Rotation, keine Schnittweitergabe

An dieser Stelle möchte ich damit die wichtigste Information festhalten, die es im Spiel gegen Material gibt. Wenn ich keine Rotation mit meinem Aufschlag, Rückschlag oder sonstigem Schlag erzeuge, dann kann ein Abwehrbelag den Ball nur ohne Rotation zurückspielen. Wenn es also unerwünscht ist, dass der gegnerische Materialspieler mich mit meinem eigenen Schnitt unter Druck setzt, dann mache ich einfach keinen Spin in die Bälle.

Klar. In der Praxis kann der Gegner ja auch selbst Rotation mit seinem anderen Belag ins Spiel bringen und im schlimmsten Fall sogar mit dieser Schlagseite gut angreifen. Dennoch gibt es immer wieder Möglichkeiten, wenn erwünscht, den Spin in allen möglichen Spielsituationen herauszunehmen oder zumindest so zu reduzieren, wie man es selbst gerne wünscht. Dazu an anderer Stelle mehr, wenn ich über die verschiedenen Schlagtechniken im Spiel gegen Material schreibe.

Fallbeispiel lange Noppe am Tisch

In den letzten Jahren hat sich eine neue Gattung von Abwehrspielern entwickelt. Mit der Revolution der glatten Noppen, wie z.B. Dr. Neubauer Super Block, haben sich viele Spieler erfolgreich auf ein, sagen wir mal krummes, Spiel eingestellt, welches den einen oder anderen Tischtennisspieler zur Verzweiflung gebracht hat.

Mit dem Verbot von glatten Noppen hat sich die Situation etwas gebessert. Dennoch gibt es einige Dinge, die gegen solche Noppenblocker beachtet werden müssen.

Zum einen reduziert sich die Zeit enorm, welche der Angriffsspieler für das Reagieren hat. So kommt schnell das Gefühl auf, ständig unter Druck zu geraten. Gegen lange Abwehr konnte man sich da schon genauer auf jeden Schlag einstellen.

Auch am abgewehrten Schlag selbst ändert sich etwas. Durch die kurze und frontal getroffene Abwehr kommt weniger Schnittumkehr zustande. Durch Handgelenkeinsatz kann der tischnahe Abwehrspieler dies zwar etwas ausgleichen, jedoch bleibt am Ende weniger Rotationsweitergabe übrig.

Flattereffekt

Trotzdem kommt noch ein neues Problem auf. Durch das stärkere Wegknicken der langen Noppen bei frontalem Treffpunkt entsteht der gefürchtete Störeffekt. Dies liegt an der nicht genau übereinstimmenden Rotationsrichtung mit der Schlagrichtung des Abwehrers. Kurz gesagt, das Abknicken der Noppen erzeugt eine leichte, zusätzliche Rotation.

Dieser Flattereffekt wird deutlich, wenn gegen tischnahe Noppenspieler keine Rotation gespielt wird. Je nachdem, ob der Abwehrer nun einen leichten Lift oder Hacker versucht, erhält der Ball eine leichte Flatterrotation. Diese wird nur dann gefährlich, wenn ich mich nicht darauf einstellen will/kann. Lasse ich den Ball in aller Ruhe auf mich zukommen, so macht der Flattereffekt selbst keine Probleme.

Zuletzt sind noch die leicht gedrückten Bälle zu beachten, die der Noppenspieler auf meinen Unterschnitt spielen kann. Von der Technik her schiebt der Abwehrer den Ball dann förmlich auf mich zu. Gefährlich ist das ganze nicht, da am Ende kaum Schnitt auf meiner Seite ankommen wird. Wichtig ist, dass ich auch hier nicht auf die krumme Anfangsflugphase hereinfalle.

Sonderfall glatte Noppen

Und ja. Es gibt sie immer noch. Im Internet werden solche behandelten Noppen angeboten.

Aber auch hier würde ich mir keine so großen Sorgen machen. Lange, glatte Noppen sind sehr schwer zu kontrollieren. Bei wenig eigenem Schnitt kann ein Abwehrer damit nur passiv retournieren.

Anders sieht es aus, wenn ich meine normalen Schläge auspacke. Die Rotationsweitergabe ist enorm, selbst bei am Tisch geblockten Bällen. Zudem entsteht ein nicht zu unterschätzender Flattereffekt, da die Bälle auf dem Noppen verstärkt durchrutschen.

Ich werde auch hierzu im Beitrag über die Schlagtechniken gegen Material noch einiges schreiben.

Die Mittellange Noppe

Und zu guter letzt möchte ich noch eine eher seltenere Spezies betrachten. Die Mittellange Noppe. Warum diese so wenig gespielt wird, ist eigentlich klar. Weniger Schnittweitergabe als mit einer langen Noppe. Kaum Störeffekt und wenig gefährlich. Die Vorteile sind jedoch eine gute Kontrolle und etwas mehr eigene Angriffsmöglichkeiten. Eine Art Allroundspiel kann mit einer Mittellangen Noppe gespielt werden.

Fazit zum Thema „Grunprinzip von langen Noppen“

Lange Noppen erzeugen keinen eigenen Schnitt. Wer dies verstanden hat und nun auch weiß, dass lediglich der eigene Schnitt weitergeben werden kann, der hat bereits an dieser Stelle einen Vorteil gegenüber Abwehrspielern.

Die konkrete Umsetzung erfordert natürlich Training und eine etwas genauere Anleitung, worauf ich noch in Zukunft eingehen werde. Denn nun hat es sich ausgenoppt 😉

Graphiken folgen in Kürze!

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