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Das Ende der ersten Plastikballgeneration – Was nun?

Eine der spannendsten und wichtigsten Nachrichten von der ISPO 2018 war die Ankündigung der Tischtennismarken, die Plastikbälle mit Naht aus der ersten Generation auslaufen zu lassen.

Dies hat mich offen gesagt nicht sonderlich verwundert, betrifft aber nun diejenigen Vereine, welche frühzeitig auf die Plastikbälle umgestiegen sind.

Dies betrifft insbesondere den Joola Super-P 40+, welcher schon ab Juli 2018 keine gültige Zulassung für den Wettkampfbetrieb mehr besitzt.

Dagegen wird beim Donic 40+ die Zulassung bleiben. Die Bälle sollen nach und nach abverkauft werden. Lediglich Tibhar behält seinen SYNTT 40+ im Programm, welcher demnach auch weiter produziert wird. Die ITTF-Zulassungen werden bei Produkten der Firma Tibhar sowieso langfristig garantiert, selbst wenn etwas auslaufen sollte.

Um einen Überblick zu erhalten, welche Bälle bereits im Sommer auslaufen, findet ihr hier die aktuelle Ball-Zulassungsliste für das Jahr 2018.

Warum ein Ende Sinn macht und trotzdem ein fader Beigeschmack bleibt

Gehen wir mal in das Jahr 2014 zurück. Die ITTF hatte im Vorfeld angekündigt, bei internationalen Wettkämpfen nur noch Polybälle einzusetzen.

Der Aufschrei in der Tischtennisszene war groß. Das Entsetzen über die ersten Exemplare der neuen Bälle kannte kein Ende. Plötzlich und ohne Vorwarnung zerplatzten diese während des Spielens.

Zudem stellte die Umstellung vom Zelluloidball eine Einschränkung in Sachen Rotation und Geschwindigkeit dar. Mal ganz zu schweigen vom grauenvollen Klang der Bälle.

Da aber auf offiziellen Turnieren und in den höheren Spielklassen der Plastikball in Deutschland Pflicht wurde, musste auf das ungewohnte Material gewechselt werden, trotz der größeren finanziellen Belastungen und den verminderten Spieleigenschaften.

Mit der Zeit, so mein Gefühl, fanden einige ihren Ball von einer bestimmten Marke, mit dem sie leben konnten. Andere waren von den nahtlosen Bällen um Hanno und Co. überzeugt. Wer tiefer in die Tasche greifen konnte, holte sich den Nittaku Premium 40+. Später kamen noch die Butterfly Bälle, um den deutschen Hersteller Weener, hinzu.

Seit 2017 gibt es nun die Plastikbälle aus dem ABS Material (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere). Die Vorteile des Stoffes liegen auf der Hand. Umweltfreundlich, wiederverwertbar und nicht brennbar. Darüber hinaus können ABS Bälle mit einer guten Haltbarkeit punkten.

Für Tischtennishersteller ist ein derartiges Material ein Traum. Durch die geringen Produktionskosten, die durch die Wiederverwertbarkeit der Ausschussware noch weiter gesenkt werden konnten, kann ein günstiges Produkt angeboten werden, dass eine gute Gewinnspanne bringt und trotzdem für den Endverbraucher eine gewisse Qualität mitbringt.

Jetzt könnten an dieser Stelle alle zufrieden sein. Nein, alle sind es nicht. Denn die ABS Bälle lassen noch etwas weniger Rotation im Spiel zu. Zumal die Plastikbälle der ersten Generation von vielen mittlerweile akzeptiert sind und daher mit Skepsis von einer weiteren Umstellung abgesehen werden sollte. Da helfen auch geringere Kosten nichts.

Ich habe Eingangs in der Überschrift von einem faden Beigeschmack gesprochen. Das ist der Tatsache geschuldet, dass die erste Generation nun in aller Stille auslaufen wird und kein Spieler oder Verein den Überblick über die Lage auf dem Ballmarkt behält.

Kausa Plastikball – Was Spieler und Vereine tun können

Polybälle ABS Tischtennis
Die Lösung der Zukunft? Plastikbälle mit ABS

Es geht in nächster Zeit darum, den richtigen Ball für den eigenen Verein und sich selbst zu finden. Das beschlossene und immer näher rückende Ende des Zelluloidballs erzwingt den notwendigen Wechsel.

Im übrigen. Wer außerdem noch mit Zelluloidbällen in der kommenden Saison spielen möchte, muss schnell handeln. Die meisten Bälle aus Zelluloid sind bereits aus dem Handel verschwunden.

Doch welcher Plastikball eignet sich überhaupt für einen Wechsel? Auf welchen Ball kann ich mich langfristig einstellen? Oder besteht die Gefahr, dass erneut eine Plastikballart ausläuft? Mit welchem Ball erhalte ich die besten Spieleigenschaften? Wo bekommt mein Verein das beste Preis-Leistungsverhältnis?

Um diesen Fragen zu begegnen, möchte ich im folgenden die unterschiedlichen Plastikbälle vorstellen. Zudem könnt ihr in den Kommentaren eure Erfahrungen teilen. Je mehr Input zu diesem Thema vorherrscht, desto besser können wir Tischtennisspieler mit diesem schwierigen Thema umgehen und die bestmöglichen Lösungen finden.

Plastikball mit Naht – Made in Japan – ABS

Mit dem Nittaku Premium 40+ gibt es aktuell den einzigen Plastikball aus japanischer Fertigung. Das eingesetzte Material ist ABS, welches seit der zweiten Plastikballgeneration auch vom chinesischen Hersteller DHS verwendet wird.

Nittaku Premium 40+

Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Ballprodukten aus Japan und China. Der Premiumball von Nittaku besitzt etwas bessere Spieleigenschaften. Damit meine ich vor allem die Spinübertragung.

Wer allerdings gerade noch einen Zelluloidball im Einsatz hatte, wird trotzdem irgendwie enttäuscht sein. Zelluloidähnlich ist das Spielgefühl kaum, wenngleich näher dran als alle anderen Bälle auf dem Markt. Und in Sachen Rotation sind deutliche Einbußen festzustellen.

Die Haltbarkeit des NP 40+ ist gut. Die Selektion der Bälle in Sachen Rundheit kann sich ebenfalls sehen lassen. Lediglich beim Preis komme ich aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Mit beinahe 2,50€ pro Ball in der 120er Packung sind die Bälle ungefähr doppelt so teuer wie die Konkurrenzprodukte aus China.

Auf längere Sicht wird der NP 40+ sich dennoch etablieren. Besonders wenn nach guten Spieleigenschaften und unabhängig des Preises gesucht wird.

Vorteile:

  • Rund
  • Haltbarkeit
  • gute Spieleigenschaften

Nachteile:

  • hoher Preis

Plastikbälle der zweiten Generation – Made in China – ABS

Der Ballhersteller DHS hat Anfang 2017 eine neue Generation von Plastikbällen vorgestellt, die nach und nach die ersten Ballversionen ersetzen sollen.

Das eingesetzte Material ist hierbei ebenfalls ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere). Dieses Polymer steht im absoluten Gegensatz zum Zelluloid und ist nicht brennbar, umweltfreundlich und recycelbar.

Daher erklären sich die günstigen Verkaufspreise der neuen Bälle. Bei der Produktion erfüllen viele Bälle nicht die Qualitätskriterien in Sachen Rundheit und müssen aussortiert werden. Anstatt die Ausschussware entsogen zu müssen, kann das Material eingeschmolzen und wiederverwendet werden.

Von den Spieleigenschaften her sind ABS Plastikbälle absolut rund, haltbar und verfügen über einem konstanten Ballabsprung. Leider ist die Spinentwicklung sehr gering.

Tibhar SYNTT NG 40+
Tibhar SYNTT NG 40+

Die Bälle sind zudem sehr hart und besitzen einen deutlichen Klang beim Plattenkontakt.

Ausführlich getestet habe ich bereits den Tibhar SYNTT NG 40+ Ball und war einigermaßen zufrieden, da ich mich auf die Spieleigenschaften gut einstellen konnte. Die Haltbarkeit war außerordentlich gut, weshalb Vereine mit weniger Budget auf einen deratigen Ball bedenkenlos zurückgreifen können.

Die ABS Plastikbälle der anderen Marken werden sich wenig vom SYNTT NG unterscheiden. Da kommt es eher auf den Selektionsgrad und Kleinigkeiten an.

Butterfly A40+; Quelle: Facebook

Mit den ABS Bällen stehen Polybälle zur Verfügung, die wohl in den nächsten Jahren zum Einsatz kommen werden. Die Marken haben damit ein stabiles und kostengünstiges Produkt dem TT-Markt bereitgestellt.

Da alle großen Tischtennismarken mittlerweile auf ABS setzen, wird sich diese Ballart bei der breiten Masse durchsetzen. Selbst Butterfly hat mit dem Butterfly A40+ nun einen ABS-Ball im Angebot.

Vorteile:

  • Rund
  • Haltbar
  • Bestes Preis-Leistungsverhältnis

Nachteile:

  • Spinentwicklung
  • Ungewohntes Geräusch

Plastikbälle ohne Naht – Made in China – Kein ABS

Als eine weitere Lösung, im Zuge der Umstellung vom Zelluloidball auf den Plastikball, wurden Polybälle ohne Naht an den Kunden gebracht. Diese werden nicht aus zwei Hälften verklebt, sondern in einem speziellen Schleuderverfahren hergestellt.

Auch ich habe zunächst einige nahtlose Plastikbälle testen dürfen, bevor die sog. erste Generation aus China mit Naht auf den Markt kam.

Die unausprechliche Marke XuShaoFa brachte als erstes die Bälle an den Kunden. Im Zuge der Polyballeinführung stieg die Traditionsmarke Hanno wie ein Phoenix aus der Asche wieder hervor. Hanno ist am deutschen Markt der Hauptvertreter für den nahtlosen Tischtennisball aus Plastik.

Hanno Plastikball
Hanno Plastikball

Ich sehe die nahtlosen Bälle mit sehr gemischten Gefühlen. Es gibt einige Spieler und Vereine, die mittlerweile auf diese Ballart umgestiegen sind. Für andere sind diese TT-Bälle absolut nichts und gehen oft kaputt.

Meine Beobachtungen gehen dahin, dass die durchschnittliche Haltbarkeit besser, als bei den Plastikbällen der ersten Generation, ist. Das ist ehrlich gesagt nicht schwer. Manche Chargen weisen sogar eine extrem gute Haltbarkeit auf.

Beim Ausdrehen vieler nahtloser Bälle konnte ich festgestellt, dass die Rundheit der entscheidende Faktor ist. Werden die etwas unrunden Exemplare aussortiert, so kann mit den Verbliebenen sehr lange gespielt werden.

Damit ist das Mysterium um die unterschiedlichen Ansichten zur Haltbarkeit aus meiner Sicht geklärt.

Die Spieleigenschaften ordnen sich zwischen dem Nittaku Premium 40+ und den chinesischen ABS Bällen ein. Das Spielgeräusch ist ebenfalls ein kaputter, harter Klang und daher nicht mit dem des Zelluloidballes vergleichbar.

Das größte Problem des Plastikballs ohne Naht ist dessen fehlende Lobby. Auf internationalen Wettkämpfen werden ausschließlich die Polybälle mit Naht eingesetzt. Weiterhin setzen die großen Marken auf ABS Bälle.

Es gibt zwar Marken wie Tibhar oder Joola, die nahtlose Bälle mit im Programm führen. Doch dies würde ich darauf zurück führen, dass bis vor kurzem noch keine Marke so recht wusste, welcher Tischtennisball sich in Zukunft durchsetzen wird.

Die geringen Kosten für das ABS Material und die weite Verbreitung des ABS Plastikballs mit Naht werden es dem nahtlosen Ball in Zukunft sehr schwer machen, weitere Marktanteile zu gewinnen.

Vorteile:

  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Akzeptable Spieleigenschaften

Nachteile:

  • Schwankende Haltbarkeit
  • Weniger verbreitet und etabliert
  • Keine Lobby im Profisport

Plastikball mit Naht – Made in Germany – Kein ABS

Die Nachricht des deutschen Unternehmens Weener, in den Tischtennis-Ballmarkt einzusteigen, hat für einiges Aufsehen gesorgt. Schließlich war die Firma zuvor nur für die Herstellung von Deorollerkugeln und anderen Plastikprodukten bekannt.

Butterfly G40+
Butterfly G40+

Noch größer ist im Nachhinein der Coup mit der Traditionmarke Butterfly einzustufen. Mit dem Butterfly G40+ wurde somit ein Tischtennisball Made in Germany von einem großen Tischtennisunternehmen gefördert und auf internationalen Wettkämpfen eingesetzt.

Leider hat sich danach keine andere Marke an das deutsche Produkt heran getraut.

Und das macht es fraglich, ob sich die Bälle aus Deutschland auf dem Markt etablieren können. Wie zu erwarten unterscheiden sich die Spieleigenschaften mit den Tischtennisbällen aus chinesischer oder japanischer Herstellung.

Ähnlich wie mit dem ABS Material kann nur wenig Rotation beim Spielen erzeugt werden. Die Haltbarkeit ist mit den nahtlosen Bällen in etwa gleich, obwohl eine sehr gute Rundheit bescheinigt werden kann.

Leider denke ich, dass sich andere Produkte durchsetzen werden. Selbst Butterfly hat nun einen ABS Polyball im Angebot, welcher auf der diesjährigen Tischtennis-WM zum Einsatz kommen wird, den Butterfly A40+.

Vorteile:

  • Rundheit
  • Made in Germany

Nachteile:

  • Fehlende Lobby
  • Spieleigenschaften anders
  • Haltbarkeit schelchter als mit ABS

Fazit und Rat an Vereine und Spieler

Die traurige Wahrheit ist, dass es keinen ultimativen Geheimtipp in Sachen Plastikbälle gibt. Für Vereine lohnen sich aus monetärer Sicht die neuen ABS Plastikbälle. Den Tibhar SYNTT NG 40+ konnte ich bereits ausführlich testen.

Aus spielerischer Sicht kommt man um den Nittaku Premium 40+ nicht herum, auch wenn dieser doppelt so teuer ist.

Die nahtlosen Polybälle bleiben eine akzeptable Lösung, auch wenn ich nicht sicher bin, ob sich diese Ballart langfristig durchsetzen wird.

Wirklich schade ist die Entwicklung bei Butterfly. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass in Zukunft vermehrt auf den ABS-Ball gesetzt wird.

*Vorsicht: Wehmütige Satire*

Und von den Plastikbällen der ersten Generation kann man nur noch Abschied nehmen. Ja, ihr habt uns so einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Meistens genau dann, wenn ihr plötzlich in zwei Hälften zerbrochen seid.

Ihr wolltet so sein wie die Zelluloidbälle. Doch genau das war euer Verhängnis. Denn Zelluloid kann nichts und niemand ersetzen. Am Ende besitzt ihr weder den Geruch, noch die tollen, brennbaren Eigenschaften.

Und weil ihr versagt habt, kommen nun die ABS-Bälle. Langweilige, recycelbare Tischtennisbälle, die weder mit Spin, noch mit Spiritus so richtig abgehen.

Aber ihr bleibt uns in Erinnerung. Weil ihr die ersten ward. Und auch der Versuch zählt. Auch wenn es ein ziemlich teurer war.

*Satire over and out*

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