Der Gewo Hype EL Pro 40.0 ist der letzte Hype-Belag auf meiner Agenda. Das ruft förmlich noch nach einem großen Vergleichstest, den ich wohl im kommenden Jahr anstreben werde.
Denn vor allem eine Gegenüberstellung zum Hype XT Pro 40.0 dürfte doch sehr interessant werden. Deshalb werde ich in diesem Test auch ein paar Worte zu den Unterschieden zwischen den Softbelägen der Belagreihe verlieren.
Gespannt bin ich ebenso, wie sich der Belag in die Liga der Tensorsoftbeläge einordnen wird. Aber egal ob Rotationswunder, extreme Ballflugkurve, Katapultmaschine oder Kontrollbelag. Ich versuche euch die Stärken des Belags herauszustellen.
Technische Eigenschaften des Gewo Hype EL Pro 40.0
Das bekannte Hype EL Obergummi bestückt auch den weichen 40° Schwamm des EL Pro 40.0. Damit bin ich auf die Wirkung mit mittelharten Oberlage sehr gespannt.
Der Schwamm ist eher feinporig ausgelegt. Mit den großporigen Schwämmen der aller neuesten Belaggenerationen nicht vergleichbar.
Das Testexemplar (schwarz 2,1mm) bringt in der Verpackung 85g auf die Anzeige. Der Belag wiegt ungeschnitten 65g. Zugeschnitten auf mein Stiga Holz bleiben noch 43g.
Spieleigenschaften des Gewo Hype EL Pro 40.0
Das Einkontern verläuft reibunglos. Der Gewo Hype EL Pro 40.0 ist dabei bemerkenswert einfach zu kontrollieren. Die satte Katapultunterstützung der weichen Schwammunterlage lässt den Belag fast von alleine spielen.
Das Grundtempo liegt im unteren Bereich des Tensorbelagspektrums. Die Ballflugkurve ist recht flach, auch im Vergleich zu den anderen Softies.
Topspineröffnung, Nachziehen und Belagvergleich
Dennoch gelingen die weichen Topspineröffnungen extrem sicher. Bei langsamen Schlagbewegungen gräbt sich der Ball tief in den Belag ein und sorgt für eine stabile Fluglage. Die Rotation ist bei solchen Schlägen gut, aber haut einen auch nicht vom Hocker.
Das schöne ist das sichere Nachziehen. Mit gleichmäßigem Tempo und Spin kann unzählige Male angezogen werden. Bis schließlich der Arm aufgibt oder eine schlechte Stellung zum Ball vorliegt.
Selbst dann ist der Gewo Hype EL Pro 40.0 lange nicht so fehleranfällig wie die TOP Softies rund um Butterfly Tenergy 05 FX, Tibhar Evolution FX-S, Donic Bluefire M3 oder Gewo Hype XT Pro 40.0.
Der Preis für eine solche Ballsicherheit und fehlerverzeihende Spieleigenschaft liegt in der mangelnden Abschlussfähigkeit. Während ein Hype XT Pro 40.0 sehr spinnig daher kommt und auf der gegnerischen Plattenhälfte mit deutlich mehr Zug und Tempo gefährlich abtaucht, zeigen die Angriffsschläge mit dem EL Pro 40.0 nur wenig Wirkung.
Endschlag, Halbdistanz und Soundentwicklung
Schon beim Versuch der schnelleren Topspineröffnung am Tisch oder bei Endschlägen kommt dies klar zum Vorschein. Selbst auf harten Vollhölzern oder faserverstärkten Tischtennishölzern weisen Tempoverschärfungen wenig Gefahr auf.
Im Halbdistanzspiel ändert sich am gewonnenen Eindruck nicht viel. Während beispielsweise ein Tenergy 05 FX wenigstens noch einen gefährlichen Spinbogen erzeugt, kann mit dem Gewo Hype EL Pro 40.0 lediglich mitgespielt werden.
Das gute ist aber, dass der Belag sehr einfach zu spielen ist und bei Gegentopspins selbst für Anfänger weniger technischen Anspruch verlangt. Aus meiner Sicht reagiert der weiche Schwamm sehr verzögert und lässt kaum einen direkten Volltreffer zu, sondern gibt immer nach.
Als positiv empfinde ich jedoch die starke Soundentwicklung des Gewo Hype EL Pro 40.0, welche eine deutliche Ballrückmeldung und eine Erinnerung an Frischklebezeiten aufkommen lässt. Leider haben alle Softbeläge der Tensorfamilie nicht die Power eines geklebten Softklassikers, was letztendlich auch mich zu härteren Tischtennisbelägen geführt hat.
Blockspiel
Das absolute Prunkstück des Hype EL Pro 40.0 ist das passive Blockspiel. Mit wenig Mühe können Bälle aus jeder Lage geblockt werden. Der Einfluss von Tempo und Spin spielen mit dem katapultstarken, schnittunempfindlichen Belag kaum eine Rolle.
Wie mit einer Gummiwand vergleichbar kann der gesamte Tisch abgedeckt werden. Aktive Blockbälle bereiten hingegen schon Schwierigkeiten. Ich hatte Probleme den geeigneten Druckpunkt zu finden. Bei harten Schlägen fehlt einfach die Direktheit und Präzision.
Aufschlag, Rückschlag, Schuss und Ballonabwehr
Das Aufschlagen geht kinderleicht. Der Belag erweist sich als extrem kontrolliert und gefühlvoll, lässt dafür jedoch jegliche Giftigkeit vermissen. Im Vergleich zum XT Pro 40.0 fehlt schon ein ganzes Stück an Rotation, geschweige denn zum Tenergy 05 FX oder Bluefire M3.
Im Rückschlagspiel zeigt der Gewo Hype EL Pro 40.0 zwei Gesichter. Zum einen das megakontrollierte, schnittunempfindliche Wohlfühlpaket bei passiven Rückschlägen. Zum anderen das extrem zickige, katapultige und matschige Spielgefühl bei aktiven Flips und hart gespielten Unterschnittbällen.
Im Schussspiel weisen die Schläge nur wenig Wirkung auf, wenngleich alle Bälle ihr Ziel fanden. Leider eröffnet der geringe Druck Optionen für Gegenangriffe.
In der Ballonabwehr ist der Belag sehr einfach zu spielen und versprüht jede Menge Spaß. Gegen sichere Schussspieler sind die hohen Abwehrschläge allerdings oftmals zu kurz und ungefährlich geraten. Gegenangriffe sind nur in Form von hohen, langsamen Topspins möglich.
Fazit zum Gewo Hype EL Pro 40.0
Der Gewo Hype EL Pro 40.0 stellt die langsamste und kontrollierteste Version der Belagreihe dar.
Überzeugen konnte der Belag vor allem bei sehr weich gespielten Angriffsschlägen und Topspins. Dabei bekommen die Schläge eine satte Katapult- und Soundunterstützung.
Als Prunkstück würde ich den passiven Block bezeichnen. Die extrem geringe Schnittanfälligkeit zeigt sich auch im Rückschlagspiel von Vorteil, wenngleich der Belag bei aktiven Rückschlägen problematisch wirkt.
An harte Endschläge ist jedoch kaum zu denken. Ebenso sind Tempoverschärfungen, gefährliche Gegenspins und ein dominates Spiel eigentlich nicht vorhanden.
Selbst unter den Softbelägen ist der Gewo Hype EL Pro 40.0 eher harmloser einzustufen und weist weder einen sehr giftigen Spin, noch eine große Dynamik und Tempo auf.
Daher würde ich den Belag ausschließlich für Spieler empfehlen, die nach einem sehr kontrolliertem, weichen Tischtennisbelag suchen, welcher viel Katapultunterstützung und Sound ins Spiel bringt.
Auch für schlechte Rückschläger, die Probleme mit dem Lesen von Rotation haben, kann der Hype EL Pro 40.0 interessant sein. Das trifft ebenfalls auf das Blockspiel zu, worin der Belag unglaublich einfach zu spielen ist.
Im Vergleich zum XT Pro 40.0 fehlt jedoch Tempo, Dynamik und Rotation, um diesem ein richtiger Konkurrent zu sein. Für anspruchsvolle Spieler wäre dieser oder eine härtere Hype Variante die bessere Lösung.
✓ Passiver Block
✓ Kaum Schnittempfinlichkeit
✓ Extreme Katapultunterstützung
✓ Langsame Topspinschläge
✓ Einfach zu spielen
✗ Extrem ungefährlich
✗ Kaum Schlagpower
✗ Kein TOP-Softbelag