Mit dem Donic Coppa Tenero komplementiere ich die Tests um die weicheren Softversionen der TOP-Klassiker. Damit ist der Coppa Tenero, nach den Klassikern Yasaka Mark V, Butterfly Sriver, Donic Coppa und Tibhar Speedy Spin, sowie den Softklassikern Yasaka Mark V GPS, Butterfly Sriver FX und Joola Samba, bereits der achte Belag in meinem Klassikertest.
Der normale Coppa überzeugte bereits mit seinen ausgeglichenen Spieleigenschaften. Deshalb kann vom weicheren Tenero ein Belag erwartet werden, der auch unter den Softbeläge Akzente setzt.
In der Vergangenheit habe ich schon einige Spieler getroffen, die diesen Belag gespielt haben. Vor allem auf der Rückhandseite war das bevorzugte Einsatzgebiet auszumachen.
Auf einem Turnier, noch zu Frischklebezeiten, musste ich gegen einen beidseitigen Coppa Tenero-Spieler ran. Ein guter Sound, sehr spinnige, flache Topspins und eine hohe Niederlage sind mir noch in Erinnerung geblieben.
Zudem ist der Belag auch eine gute Wahl für Tischtennisanfänger und Jugendspieler. Ähnlich wie den Sriver FX konnte ich diesen erfolgreich empfehlen, was zur guten Entwicklung der Jugendlichen in der Technikverbesserung beitragen hat.
Es gibt aber auch Unterschiede zum Sriver FX, auf die ich im Laufe meines Testberichts noch eingehen werde.
Technische Eigenschaften des Donic Coppa Tenero
Große Überraschungen erlebte ich beim Begutachten des Tenero nicht. Das Obergummi ist, wie schon bei den anderen Klassikern, identisch zum härteren Pendant.
Da das Obergummi eines Coppa vergleichsweise griffig, aber auch flexibel ist, wirkt der Belag relativ weich. Einordnen würde ich diesen zwischen dem Sriver FX und Joola Samba, aber näher am Butterflybelag dran.
Interessanterweise war das Gewicht mit dem des Butterfly Sriver FX identisch. In der Verpackung wog mein Exemplar (schwarz 2,1mm) 78g. Ungeschnitten brachte der Belag 59g auf die Waage. Geschnitten auf mein Stiga Holz waren es 39g.
Spieleigenschaften des Donic Coppa Tenero
Im Konterspiel bestätigen sich die Ähnlichkeiten zum Butterfly Sriver FX. Wenn überhaupt, wirkt der Coppa Tenero dabei Nuancen weicher.
Das fehlerverzeihende, kontrollierte Spielgefühl des Donic Softklassikers hat mich vom ersten Schlag an überzeugt. Zudem ist der Belag spürbar härter als der Joola Samba. Katapult ist sehr wenig vorhanden.
Topspin, Flugkurve und Eröffnungsspin
Deutlich werden die Unterschiede zum Konkurrenzprodukt von Butterfly dann im Topspinspiel. Mit dem Coppa Tenero kann ähnlich sicher und spinnig eröffnet werden.
Die Ballflugkurve ist jedoch etwas flacher. Der Belag wirkt zudem etwas indirekter, aber weniger schnittempfindlich. Dadurch kann noch variabler gespielt werden. Die ausgeglichenen Eigenschaften des Coppa lassen sich also auf den Softklassiker übertragen, aber eben angewendet auf das deutlich kontrolliertere und langsamere Softfeeling.
Die Spinerzeugung geht genauso leicht von der Hand, wie mit dem Butterfly Sriver FX. Hingegen sehe ich aber etwas weniger Spinpotential beim Coppa Tenero.
Schnelle Topspineröffnungen sind nur bedingt möglich. In Tischnähe funktioniert das noch einigermaßen, wenngleich nicht viel Power und Durchschlagskraft vorhanden sind.
Auf der Rückhandseite kann durch viel Handgelenkeinsatz ein guter, stabiler und sicherer Topspin gespielt werden. Mehr noch als der Sriver FX ist der Donic Coppa Tenero auf dieser Schlagseite besser aufgehoben.
Halbdistanz und Blockspiel
Das Spielen in der Halbdistanz war schwierig. Es kamen nur harmlose Topspins und Gegentopspins heraus. Die Sicherheit war hingegen sehr gut.
Im passiven Blockspiel am Tisch liegt die absolute Stärke des Donic Coppa Tenero. Während der Joola Samba mir persönlich zu weich ist, kann ich mit dem Tenero intuitiv und sicher Blocken. Es setzt kein störender Katapult ein. Die Spinanfälligkeit ist sehr gering, wodurch selbst sehr spinnige Topspins flach weggeblockt werden können.
Im aktiven Blockspiel funktioniert der Belag auch, wenngleich ein schnelles Carbonholz oder zumindest hartes Vollholz empfehlenswert sind.
Beim Zusammenspiel mit einem weichen, kontrollierten Allroundholz bietet der Coppa Tenero die absolute Kontrolle.
Aufschlag, Rückschlag, Schuss und Ballonabwehr
Das Aufschlagen kann, bedingt durch das Obergummi, mit einem ordentlicher Spin gestaltet werden. Das Rotationsniveau bewegt sich leicht hinter dem des Sriver FX, aber vor dem des Joola Samba.
Zudem ist der Belag so kontrolliert, dass auch Anfänger sehr sichere Aufschläge spielen können.
Im Rückschlagspiel kann sehr fehlerarm und sicher agiert werden. Bis zu einer mittleren Schlaghärte kann die Ballkontrolle als absolut bezeichnet werden. Natürlich muss ein extremer Spin auch mit einem Donic Coppa Tenero durch eine passende Technik entschärft werden.
Die sichere Eröffnung über dem Tisch ging gut. Allerdings fand ich da den Sriver FX besser und gefährlicher. Aktive, harte Flips sind nicht das Einsatzgebiet des Tenero.
Im Schussspiel fehlt die Schlaghärte. Die Platzierung war in Ordnung. In der Ballonabwehr besitzt der Belag ein extrem gutes, variables Ballgefühl. Es muss aber gegen den Ball gearbeitet werden, um die passende Länge in den Schlag zu bekommen. Gegenangriffe sind kaum möglich.
Fazit zum Donic Coppa Tenero
Mehr noch als der Butterfly Sriver FX, ist der Donic Coppa Tenero der absolute Rückhandbelag. Die fehlerverzeihenden und kontrollierten Spieleigenschaften sprechen für sich.
Dennoch können auch anspruchsvolle Schlagtechniken, wie der Topspin, gut erlernt werden. Ein größeres Trefferfenster bietet hingegen der Sriver FX. Mit diesem sind etwas mehr Angriffsmöglichkeiten vorhanden, wenngleich die Kontrolle darunter minimal leidet.
Ganz klar ist der Tenero ein kontrollierter Belagklassiker, welcher sich zwischen dem Sriver FX und Joola Samba einordnet.
Der Belag ist meine Empfehlung für Spieler, die einen kontrollierten, fehlerverzeihenden und ausgeglichenen Softklassiker suchen.