Die Problematik des Ballkontakts im Grenzbereich habe ich schon zum Ausdruck gebracht, als ich mir die Beläge Baracuda und Genius genauer angeschaut habe. Beim andro Hexer kann man am ehesten von einem „Durchrutschen“ sprechen. Dies liegt an drei Dingen.
Zu aller erst verzögert der Belag im Treffpunkt etwas. Das ist nicht schlimm und gehört zu Belägen mit weicheren Obergummis dazu.
Zum zweiten ist bei einem neuen Exemplar ein sehr lautes Quietschen feststellbar, wenn die Bälle zu seicht getroffen werden. Dieses gibt sich aber erfahrungsgemäß nach 3-5 Spielstunden.
Zu guter letzt, und das stellt die wahre Problematik dar, ist das Obergummi des Hexer extrem empfindlich gegenüber Luftfeuchtigkeit. Das ist schon extrem auffällig. Ich habe mal einen Hexer bei schwülen Temperaturen im Sommer ausprobiert. Danach war ich so frustriert, da wirklich alle Bälle durchgerutscht sind.
Als Lösung kann ich nur empfehlen, nicht so wie ich die Beläge oft anzuhauchen und mit der Hand trocken zu wischen, sondern ein gutes Belag-Reingungsmittel zwischen den Spielen zu verwenden. Aber bitte nicht während eines laufenden Spiels, denn das wäre gegen die Regeln 😀
10 Gedanken zu „andro Hexer“
Hi Marcel,
endlich wieder zurück 😉
Danke für den Bericht, wie immer gut und informativ! Was kannst Du für ein Belag-Reingungsmittel empfehlen? Aktuell nutze ich Nittaku mit Schwammaplikator, welches jedoch manchmal einen leichten Film hinterlässt.
Nach dem Genius Test habe ich gestern auf mein Tibhar Rapid Carbon Light den Genius rot 2,0mm geklebt, test Freitag Abend. Auf der Rückhand ein Butterfly Rozena 2,1mm, welcher mir auf Anhieb auf der Rückhand gefiel wie kein Belag vorher und das waren… einige 😉
Ciao
Svennie
Hi Sven,
ich nutze den Donic BioClean Reiniger. Im Sommer aber eine gekonnte Mischung aus Wasser mit ein bisschen Spühlmittel und Spiritus (jaja, ist nicht erlaubt 😉 ).
Gruß,
Marcel
Hi Svennie,
ich benutze immer den Reiniger von Butterfly mit Schwamm. Ist meiner Meinung nach der beste.
Vor allem im Sommer oder in feuchten Hallen ist der Belag danach wieder super gut zu spielen.
Hallo,
etwas zu deiner Anmerkung, daß die Benutzung von Reinigungsmitteln „gegen die Regeln“ sei. Das ist eine Legende, die sich leider hartnäckig hält.
Fakt ist, daß die ITTF Beläge prüft und ihnen dann die Zulassung erteilt.
Die Zulassung gilt aber logischerweise nur für den geprüften Zustand.
Daher führen alle Veränderungen, die den Belag von diesem Prüfzustand quasi zu einem Entzug der Zulassung.
Sprich: lege ich den Belag in die Mikrowelle, behandele ich ihn mit Säure/Lauge/Alkohol, schmiere ich ihn mit Dreck ein oder lege ich ihn für 3 Wochen im Sommer in die Sonne, so hat er sich dermaßen vom genehmigten Zustand entfernt, daß er logischerweise nicht mehr genehmigt ist.
So, nun kommen wir zum Thema „Reiniger“.
Fakt ist, daß ein Belag, auf dem sich Staub/Kreide angesammelt hat, deutlich von dem Zustand unterscheidet, der vom ITTF genehmigt wurde.
Indem ich z.B. mit Schwamm und Wasser den Schmutz entferne, versetze ich im Gegenteil den Belag wieder näher an den Ursprungszustand.
Es ist also logischerweise so, daß jemand, der seinen Belag oft vom Schmutz befreit eher regelkonform ist als derjenige, der den Schmutz auf seinem Belag lässt.
Hallo Erwin,
damit meinte ich während eines laufenden Spiels. Man darf seinen Schläger nicht in der Satzpause reinigen. Der Schläger soll sowieso an der Platte bleiben und hat außerhalb der Box nichts zu tun.
Vor dem Beginn eines Einzels ist es natürlich erlaubt, solange keine VOC´s beinhaltet sind.
Gruß,
Marcel
Danke für Euer Feedback.
Butterfly ist hier nicht vor Ort und dafür extra bestellen möchte ich nicht.
Noch wer meinen Tipp?
Gruß
Svennie
Moin Marcel,
interessiert habe ich diesen Bericht gelesen, da ich den Hexer nun schon einige Zeit spiele.
Das Durchrutschen ist tatsächlich ein Thema, dass ich bislang bei keinem anderen Belag in der Form – sprich Intensität – erlebt habe. Gerade auch bei Blockbällen auf sehr! spinnige Topspin passiert das doch immer wieder – unabhängig von der Luftfeuchtigkeit. Daher habe ich mit hohem Interesse Deinen Bericht über den Genius gelesen. Für mich ist noch die Frage entstanden, ob der Genius in der Aufschlagannahme leichter zu spielen ist als der Hexer?
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
leichter zu spielen ist immer relativ, besonders bei so ähnlichen Belägen. Ich persönlich finde den Genius ehrlicher und präziser zu spielen, was es im Umkehrschluss einfacher macht. Bei der Aufschlagannahme kommt es darauf an, dass der Belag macht, was ich von diesem erwarte. Und halte ich den Genius für geeigneter.
Gruß,
Marcel
Hallo Marcel,
ich spiele schon sehr lange den Hexer auf meiner Rückhand. Fast alles sehr gut, allerdings habe ich im Rückschlag zu viel Katapult. Aus deiner Analyse entnehme ich, dass sich der Genius weniger katapultig in diesem Bereich spielt, vermutlich wegen dem etwas direkterem OG. Auf meiner VH spiele ich den Nittaku G1, der ist mir leider eine Spur zu hart für die RH. Meine Frage: Wäre der Genius da ein passender Kandidat?
Hi Tommy,
definitiv. Es ist nur die Frage, ob dir, nach so langer Zeit mit dem Hexer, das grundsätzliche Gefühl auch gefällt. Aber nach der Prämisse, etwas weniger Katapult und mehr Härte zu erhalten, ist der Genius ein perfekter Ersatz.
Viele Grüße,
Marcel