Mit dem andro Hexer Powergrip existiert ein würdiger Nachfolger des legendären Hexer Belags.
Mit mehr Katapult und Dynamik ausgestattet, aber dennoch mit einer hohen Ballflugkurve und viel Rotation versehen, spricht der HPG Topspinspieler aller Spielklassen an.
Spielstil | OFF |
Marke | andro |
Belagtechnologie | Tensor |
Schwammstärken | 1,7mm / 1,9mm / 2,1mm |
Schwammhärte | Medium-Hart (47,5°) |
Erscheinungsjahr | 2018 |
✓ Rotationsstarke Eröffnung
✓ Spindynamik und Tempo bei Gegentopspins
✓ Katapultunterstützung für den Plastikball
✓ Extreme Ballflugkurve
✗ Spinanfälligkeit
✗ Passive Blocks
BEWERTUNG VON TT-SPIN | 91/100 |
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Mit dem andro Hexer Powergrip möchte andro eine Weiterentwicklung des legendären andro Hexer Belags präsentieren, welcher besser für das Spielen mit dem Plastikball ausgelegt ist.
Vor neun Jahren brachte andro den Hexer heraus. Dieser sollte, wie die Konkurrenzprodukte Tibhar Genius, Donic Baracuda, oder später der Xiom Vega Pro, dem Platzhirschen Butterfly Tenergy 05 den Kampf ansagen.
Was alle Beläge gemeinsam haben, ist die hohe Ballflugkurve, ein satter Spin und das katapultarme Spielgefühl bei passiven Schlägen.
Für die Zeiten mit dem Plastikball hat andro überraschenderweise seiner bisherigen Premiumreihe, den andro Rasant Belägen, das Aus erklärt und die Rasanter Beläge auf den Markt gebracht. Diese besitzen ein dünneres Obergummi, was den Einsatz vom extradicken Schwämmen zulässt.
Der hierbei gewonnene Katapult soll es dem Spieler erleichtern, Tempo und Rotation in Verbindung mit dem Plastikball zu erzeugen. Besonders beim Thema Spin muss ich sagen, dass das Konzept keine wirkliche Revolution ausgelöst hat, obwohl das Spielen mit dem Plastikball vereinfacht werden konnte.
Nun eine Weiterentwicklung des rotationsstarken andro Hexer Belags auf den Markt zu bringen, verspricht vor allem Spielern wie mir, die mit dem Plastikball förmlich nach einer guten Spinperformance betteln, viel Spaß beim Testen 😉
Kann der andro Hexer Powergrip wieder mehr Rotation in die Schläge bringen? Wie unterscheidet sich der Belag gegenüber seinem Vorgänger? Mit welchen Belägen lässt sich die Belagneuheit am besten vergleichen und wo ordnet dieser sich im Belagspektrum ein?
Nach dem Auspacken kommt einem kein stark chemischer Geruch entgegen, was schonmal positiv ist. Die Oberfläche des andro Hexer Powergrip ist sehr griffig und macht einen hochwertigen Eindruck. Beworben wird diese mit dem Hinweis, aus 100% Naturkautschuk zu bestehen.
Der Schwamm ist mittelporig und erwartungsgemäß medium-hart (47,5°). Da das Obergummi recht flexibel ist, fühlt sich der Belag insgesamt beim Zusammendrücken weicher an als es die Werte vermuten lassen.
Beim Gewicht liegt der Hexer PG voll im Trend der Tischtennisbeläge. Unausgepackt kommt mein Exemplar auf 102,56 Gramm. Der ungeschnittene Belag wiegt 70,32 Gramm. Nach Abzug der Verschnitts verbleiben auf dem Schläger 47,22 Gramm.
Getestet wurde der Belag auf einem Butterfly Primorac und Xiom Vega Pro Holz. Auf ersteres ist der Belag geschnitten worden. Erworben habe ich das Produkt bei meinem Shoppartner TT-SHOP.de.
Beim Einkontern fällt zunächst auf, dass der Hexer Powergrip über einen starken Eigenkatapult verfügt. Der Belag explodiert zwar erst bei mehr Schlaghärte. Dennoch ist die Katapultunterstützung allgegenwärtig. Das Grundtempo würde ich als recht hoch ansehen, wobei der Belag im Vergleich zu den härteren Rasantern sehr kontrolliert wirkt.
Nach meinen ersten Topspins meinte mein Mitspieler, dass sehr viel Rotation bei ihm ankommt. Die Ballflugkurve ist sehr hoch, aber etwas flacher als ich vom Hexer oder Genius gewohnt bin. Im Vergleich zu meinem Spielbelag, dem Genius, musste ich aber deutlich weniger Aufwand betreiben, um Tempo und Rotation zu erzeugen.
Vor allem bei Topspineröffnungen und in Gegenspinduellen zeigt sich die explosive Dynamik des Belags als großer Vorteil. Was ich seit dem Spielen mit dem Plastikball machen muss, ist, viel stärker in die Bälle hinein zu gehen. Das ist mit dem andro Hexer Powergrip nicht nötig.
Beim Thema Dynamik erinnert mich der Belag zudem an den TSP Super Ventus. Im Vergleich ist der Super Ventus ausgewogener zu Spielen, besitzt eine mittlere und dadurch flachere Ballflugkurve und hat mehr direkten Zug nach vorne. Außerdem ist das Obergummi nicht ganz so weich. Man merkt aber, dass die Beläge aus der gleichen Generation stammen und mit den gleichen Absichten konzipiert wurden. Und zwar die Vorgängerbeläge zu verbessern und auf den Plastikball anzupassen.
Auf starken Unterschnitt kann recht einfach angezogen werden. Am Tisch und in der Mitteldistanz ist der Belag mit seiner starken Spinkurve am besten aufgehoben.
Generell nimmt der Hexer PG viel Rotation an. Im Blockspiel wirkt das etwas konträr zum einsetzenden Katapult. Bei schnellen Blocks kann das Tempo des Gegners gut mitgenommen werden. Der Vorteil gegenüber dem andro Hexer liegt in dem unterstützenden Katapult, wenn geblockt werden muss.
Bei passiven Blocks zeigt sich ein gemischtes Bild. Durch die starke Schnittannahme werden die Blockbälle teils etwas hoch, was es leicht macht Nachzuziehen. Dennoch würde ich dem andro Hexer Powergrip ein gutes Spielgefühl bescheinigen.
Bei Aufschlägen ist ein starker Rotationsball möglich. Insgesamt liegt das Rotationsniveau sehr weit oben, kommt aber nicht ganz an die Rotationsklassiker Tenergy 05 oder Xiom Vega Pro heran, was durch die stark unterstützenden Eigenschaften wieder ausgeglichen wird.
Bei Rückschlägen sehe ich die Schwäche des Belags. Zumindest für mich. Ich mag harte Obergummis und katapultarme Schwämme. Das weiche Obergummi hinterlässt zwar ein gutes Ballgefühl. Dennoch benötigen kurz gelegte Bälle ein gutes Timing. Bei etwas zu festem Balltreffpunkt kommt der Katapult zu stark zum Tragen, was die Rückschläge ungenauer macht.
Bei aktiven Rückschlägen, besonders beim spinreichen Umwickeln des Balles, funktioniert der Belag absolut hervorragend. Meine Bananenflips sind giftig und besitzen eine schöne Spinkurve. Bei direkten Flips funktioniert der Belag ebenso solide und gefährlich.
Im Schussspiel weist der andro Hexer Powergrip viel Tempo und Dynamik auf. Gegner können sehr weit weg von der Platte gehalten werden. Es kann stets eine Tempoverschärfungen aus allen Lagen zum Einsatz kommen.
In der Ballonabwehr leistet der Belag seinen Dienst und macht recht viel Spaß. Gegenangriffe sind immer und aus allen Lagen möglich.
Aus meiner Sicht überzeugt der andro Hexer Powergrip als moderner, rotationsstarker Topspinbelag, welcher mit dem Plastikball optimal harmoniert.
Weiterhin finde ich, dass HPG deutlich besser die breite Masse an Tischtennisspielern anspricht, als es beispielsweise die andro Rasanter Beläge tun. Vor allem die härteren Rasanter Beläge sind nur schwer zu kontrollieren, besitzen ein kleines Trefferfenster und sprechen eher den Spielertyp des gnadenlosen Offensivspielers an.
Am besten lässt sich der andro Hexer Powergrip als Mix aus Hexer und Rasant beschreiben. Also bestehend aus dem bewährten Konzept aus viel Rotation und hoher Ballflugkurve, gepaart mit Dynamik und Katapult. Für ehemalige Rasant Powergrip oder Rasant Turbo Spieler, empfehle ich eher den HPG als einen der Rasanter. Genauso liegt der Hexer Grip näher an den Belägen Rasant Grip oder Rasant als irgendein Rasanter.
Für Spinspieler wie mich, die etwas an Power und Durchschlagskraft in Verbindung mit den neuen Bällen verloren haben, ist der Hexer Powergrip eine optimale Lösung. Wäre das Obergummi des HPG nicht so weich, würde ich sofort meinen Vorhandbelag wechseln.
Meine Hoffnung liegt nun auf Weiterentwicklungen von den Belägen Vega Pro, Baracuda oder Genius. Wann wir die Nachfolger (jetzt kommen meine Phantasienamen 😉 ) Xiom Vega II Pro, Donic Baracuda Bluethunder oder Tibhar Genius Evolution spielen können, bleibt abzuwarten.
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