Mit dem Tibhar Quantum hat die Tibhar Belagfamilie einen weiteren Zuwachs erhalten. Mein Testexemplar des Tibhar Quantum besitzt einen medium-harten Schwamm, welcher grobporig ist und vom Gesamtgewicht her relativ schwer (52 Gramm geschnitten) daherkommt, was aber bei den Tests nichts ausmachte, da ich auf der anderen Schlagseite das Leichtgewicht Butterfly Bryce Highspeed spielte. Das Obergummi ist hingegen relativ weich und griffig.
Spieleigenschaften des Tibhar Quantum
Zunächst wusste ich ehrlich gesagt nicht, was ich von diesem Belag halten sollte. Der Tibhar Quantum ist beim Einkontern schnell, aber trotzdem fehlt bei schnellen Schlägen die letzte Power und Schlaghärte. Der Katapult ist relativ stark ausgeprägt für einen Belag dieser Härtekategorie, aber dennoch spielt sich der Quantum nicht fehlerverzeihend.
Das Topspinspiel lieferte ein ähnliches Bild ab. Im Grunde genommen kann man gut mit viel Spin und Power den Ball anziehen. Die Flugkurve ist dabei flach bis mittelhoch. Trotzdem fehlte bei schnellen Topspins das letzte Tempo und die Bissigkeit des Spins. Langsame, weiche Topspins lassen sich auch spielen, aber dabei fehlt die Rotation, da der Spin nur ab einem bestimmten Armzug aus dem Tibhar Quantum raus zu holen ist. Ziehe ich dann hingegen schnell und mit viel Kraft, so erreicht der Belag zwar ein gutes, aber nicht sehr gutes Niveau. Im Grunde brauche ich bei allen Schlägen nur mittleres Tempo und mittlere Härte, um den Belag am Limit spielen zu können. Am signifikantesten merkt man dieses Spielverhalten im Gegentopspinduellen. Ich konnte nie auf volle Power und Tempo gehen, noch das Tempo komplett raus nehmen, ohne einen entscheidenden Performance Verlust zu erhalten. Ich musste alle Topspins in einem Tempofenster ziehen, was dann aber gut funktioniert.
Der Aufschlag ging ohne nennenswerte Probleme mit ordentlichem Spin und einer ordentlichen Platzierung. Der Rückschlag, das Legen, Schupfen sowie das Flippen über dem Tisch, war ebenfalls ganz ok. Für einen medium-harten Belag besitzt der Tibhar Quantum im passiven Spiel eine verhältnismäßig gute Kontrolle. Allerdings fehlt danach bei aktiven Schupfbällen die Präzision.
Das Blockspiel verwirrte mich genauso wie viele andere Schlagarten. Normalerweise unterscheide ich in aktive und passive Blockbälle. Aktive Blockbälle erfordern Eigeninitiative und ein gutes Timing. Bei passiven Blockbällen halte ich den Schläger normalerweise nur hin. Das geht beim Tibhar Quantum beides nicht sonderlich gut. Was funktioniert ist ein Blockball, bei dem ich zwar eine aktive Bewegung zum Ball mache, aber dennoch nicht so klar und konsequent ausgeführt wie einem normalen aktiven Block.
Der Schuss auf einen hohen Ball kann mit viel Tempo und guter Präzision gespielt werden. Die Ballonabwehr ist auch spielbar, wenngleich ich mit dem Tibhar Quantum Schwierigkeiten mit der Länge hatte. Entweder gingen die Bälle hinten raus oder flogen auf die eigene Platte, nur das dazwischen habe ich nicht so recht hin bekommen, was aber auch an mir gelegen haben könnte
Fazit zum Tibhar Quantum
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich seit langem mal wieder von einem Belag nicht so richtig wusste, was ich davon halten soll. Der Quantum ist so konzipiert, dass er alles sein möchte. Schnell, hart, katapultig (->Schwamm), fehlerverzeihend, kontrolliert, langsam und spinnig (->Obergummi). Letztendlich ist er gar nichts von allem. Sehr gute Angreifer und Spieler mit einem hohen Leistungsniveau brauchen den Tibhar Quantum nicht, da dieser in der Endperformance nicht genug Spin und Tempo erzeugt. Anfänger und Allrounder können damit nichts anfangen, da der Belag zu schnell und anspruchsvoll ist. Für mittelklassige Spieler gibt es bessere Beläge, Technikdefizite auszugleichen. Der Quantum trifft nur den Typus Spieler, der zwar eine ausgereifte Technik und Schlaghärte besitzt, aber dennoch diese nicht in letzter Konsequenz im Spiel einsetzen kann oder möchte. Daher ist der Belag kein Allrounder. Vielmehr ein High-Performance-Belag mit angezogener Handbremse.